Hast du auch schonmal einen Text in Auftrag gegeben und warst danach mehr als unzufrieden? Weshalb hat der Text eine ganz andere Tonalität und Richtung eingeschlagen, obwohl du das Thema genau formuliert hast? Nach diesem Misserfolg schreibst du deine Texte doch lieber selbst, immerhin weißt du exakt, was du haben möchtest.
Hast du dafür Zeit? Eigentlich nicht. Trägt das zur Qualität bei? Auf keinen Fall.
Wäre es da nicht sinnvoll, jemanden zu haben, der genau die Texte schreibt, die du lesen möchtest? Ich habe ein paar Tipps aus meinem Erfahrungsschatz für dich zusammengestellt, mit denen du in Zukunft deine Wunschtexte bekommst.
Für den perfekten Text ist nur der Autor verantwortlich- oder etwa nicht?
Zunächst einmal ist wichtig zu wissen, weshalb deine Texte bisher nicht so geschrieben wurden, wie du es dir vorgestellt hast.
Vorgestellt- genau das ist der Punkt.
Du gibst ein Thema in Auftrag wie beispielsweise ‚Reisen mit Kindern‘ und gibst noch den Hinweis, dass du gerne ein paar Tipps geben möchtest, wie Eltern mit Kindern reisen können ohne Quengelei, Streiterei oder literweise Beruhigungs-Kräutertee. Du stellst dir einen Text vor, in dem Tipps zur Beschäftigung der Kinder im Auto gegeben werden, zu abwechslungsreichen Pausen und perfekter Vorbereitung. Stattdessen erhältst du einen Text über Beruhigungstropfen bei Flugangst oder Kinderbetreuung am Ferienort- und das auf ganz sachliche Art und Weise.
Enttäuscht?
Kann ich verstehen. Aber ist tatsächlich der Autor schuld?
Versetze dich einmal kurz in seine Lage. Du hast die oben genannten Infos erhalten und sollst daraus einen tollen Text formulieren. Das tust du und bist natürlich sehr zufrieden. Doch dein Auftraggeber nimmt den Text auseinander und lehnt deinen Text ab.
Kannst du auch diese Enttäuschung nachempfinden?
Ganz genau: Ich auch.
Wir befinden uns hier im klassischen Sender-Empfänger-Modell: der Autor nimmt deine Aussage ganz anders auf, als sie von dir gemeint war. Wer ist aber schuld?
Die Antwort ist: Keiner alleine. Du hättest deine Anforderungen klar definieren müssen und der Autor hätte detailliert nachfragen können. Aber keine Sorge: ich erkläre dir in meinen Tipps, welche Anforderungen du benennen musst und wie du das zielorientiert formulierst.
Tipp 1: Wichtige Punkte zum Inhalt abstecken
Als ersten Schritt empfehle ich dir, die verschiedenen Punkte, die inhaltlich im Text vorkommen sollen, aufzuschreiben. So ist ganz klar, über welche Bereiche geschrieben werden soll. Das kann dem Autor zum einen als Leitfaden dienen, sodass er inhaltlich die Themen behandelt, die dir wichtig sind. Zum anderen dient es dir als Hilfestellung, dein Hauptthema zu formulieren. Hast du als Inhalte ‚Reisen mit Kindern als Herausforderung‘, ‚Reisen im Auto‘, ‚Ablenkung während der Fahrt‘ und ‚geeignete Pausen‘ notiert, so ist ganz klar, dass sich dein Thema auf Autoreisen mit Kindern beschränkt.
Tipp 2: Das Thema richtig formulieren
Das Thema deines Textes gibt dem Autor den Rahmen bzw. Kontext vor. Hättest du das oben genannte Thema präzise formuliert, wie ‚Entspanntes Reisen mit Kindern im Auto‘ oder ‚Mit welchen Tipps erleichtert man Kindern die Autofahrt in den Urlaub‘ wäre der Kontext deutlich klarer gewesen.
Schränke also bei der Formulierung deines Themas dieses so ein, dass jemand Außenstehendes sofort weiß, worum es geht und nutze hierzu meinen ersten Tipp. Weniger ‚Das ist eine schöne Blumenwiese‘ und mehr ‚Das ist ein wunderschön blühendes Feld voller Sonnenblumen‘.
Tipp 3: Das Ziel des Textes ist entscheidend
Für uns Texter ist das Ziel des Textes ein ganz wesentlicher Leitpunkt. Wenn wir von unserem Beispiel ausgehen, müssen wir wissen, worauf der Text abzielen soll. Ein mögliches Ziel kann sein, dass Eltern entspannt ankommen. Ein anderes kann aber auch sein, dass die Kinder möglichst viel Spaß und Ablenkung auf der Fahrt haben. Zwei verschiedene Ziele- zwei verschiedene Arten, einen Text auszurichten. Gibst du das Ziel nicht klar vor, kann der Text schlimmstenfalls die Zielgruppe verfehlen. Kennt der Autor dagegen das Ziel des Textes, kann er ihn in eine bestimmte Richtung steuern und genau den Nerv der Leser treffen.
Tipp 4: Die richtige Tonalität des Textes definieren
Neben dem Inhalt ist die Tonalität von großer Bedeutung. Je nach Zielgruppe möchtest du lieber einen Sachtext, einen lockeren Text mit Schmunzel-Effekt oder einen warmen und herzlichen Text. Das solltest du dem Autor unbedingt genau beschreiben, denn nur so erzielt der Text auch die gewünschte Wirkung und geht in die emotionale Tiefe.
Tipp 5: Formalitäten
Hast du inhaltlich alles geklärt, sind Formalitäten wie die Länge des Textes wichtig. Möchtest du Zwischenüberschriften, einen Fließtext oder Stichpunkte? Möchtest du sogar direkt eine Formatierung haben oder nur den reinen Text? Solche Dinge sollten ebenfalls im Vorhinein besprochen werden, um unnötige Nacharbeit zu vermeiden.
Mit meinen fünf Tipps bist du nun bestens vorbereitet, Texte nach deinen Vorstellungen und Wünschen zu bekommen. Falls du die Vorbereitung für die Texte als zu aufwändig ansiehst, kann du mir glauben: für die erste Vorbereitung wirst du vielleicht ein paar Minuten länger brauchen. Nach ein paar Texten wird die Vorbereitung jedoch in einen Automatismus übergehen und in deinem Kopf entstehen automatisch die einzelnen Bausteine, die du einfach nur noch schriftlich oder mündlich weitergeben musst. Glaube mir: es lohnt sich!
Du kannst dich auf dein Kerngeschäft konzentrieren und jemand anders erstellt für dich Texte, die qualitativ hochwertiger sein werden als deine eigenen. Nicht, weil du es nicht kannst, sondern weil ein Texter sich voll und ganz in ein Thema vertiefen kann und nichts anderes macht, als deinen Wunschtext für dich und deine Kunden zu schreiben!
Worauf wartest du noch?